Jahreshauptversammlung 2017
Neues Katastrophenschutz-Fahrzeug für die Wehr
Jubiläum wirft Schatten voraus / Ende Mai Termin für Festschrift-Gruppenfotos
Vorsitzender Roland Säum eröffnete die Versammlung mit der Begrüßung der anwesenden Mitglieder, Vertreter der Stadt und der Kreisbrandinspektion. Nach einem kurzen Totengedenken ging er auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres ein, dass nach seinen Worten ein normales Jahr war.
Neben Festbesuchen in Trieb, Buchau, Mainleus, Hollfeld und Kasendorf unternahm man eine Winterwanderung und man übernahm den Ausschank zum Kaulhaaz’n-Fieber und Main Jura Biertag. Weiterhin besuchte man den Floriansgottesdienst, richtete das alljährliche Hallenfest und einen Familiennachmittag aus. Zu kirchlichen Terminen beteiligte sich die Wehr an der Fronleichnamsprozession, dem Flurumgang und Volkstrauertag. Glückwünsche zu Geburtstagen wurden überbracht und zwei Vorstandssitzungen, zu denen allgemeine Themen behandelt wurden, fanden statt. Der Festausschuss zum 150jährigen Jubiläum hat ebenfalls mehrmals getagt, so Säum.
Besonders betonte der Vorsitzende den von der Jugendfeuerwehr organisierten Faschingswagen, der wieder einmal mit der Sound-Anlage am Marktplatz für gute Stimmung gesorgt hat und prima angekommen ist.
Der Mitgliederstand entwickelte sich positiv. Das Angebot der Kinderfeuerwehr wird sehr gut angenommen, hob Säum hervor. Weiter betonte er, dass die Jugendfeuerwehr dem Verein auch viel Freude macht. Auf die Erfolge bei Leistungsmärschen, egal ob Jugend oder Erwachsene, kann der Verein stolz sein. Mit der Weihnachtsfeier im Dezember endete das Vereinsjahr.
Kommandant Jochen Bauer präsentierte beeindruckende Zahlen der letzten 17 Jahre. So fanden in der besagten Zeit unter anderem 70 Kommandantenversammlungen statt, oder es wurden 200 Lehrgänge besucht und 1.445 Einsätze bewältigt. Alleine 4.000 Schläuche durchliefen die Pflegestelle und man leistete 210.000 Stunden ehrenamtlichen Dienst am Nächsten. In diesem Zusammenhang betonte er, dass man sich auf die Mannschaft zu 100% verlassen kann und das „Unternehmen Feuerwehr“ gut funktioniert. In der heutigen Zeit, wo es augenscheinlich viel bequemere Hobbys gibt, ist dies etwas, das ein ums andere Mal Bewunderung hervorruft.
Im vergangenen Jahr leisteten die Aktiven ehrenamtlich rund 8.500 Einsatz- und 6.200 Übungsstunden. Der Kommandant bedankte sich hier bei allen Funktionsträger von der Kinderfeuerwehr über die Jugend, aktiven Wehr bis hin zur Vorstandschaft.
Die Feuerwehrbedarfsplanung, so Bauer, die im April vom Stadtrat verabschiedet wurde, ist mit den daraus resultierenden Beschaffungen auf den Weg gebracht worden. Leider wird sich die Auslieferung der drei Fahrzeuge für die Ortsteilwehren auf 2018 verzögern.
Im gleichen Monat überraschte der Kreisbrandrat die Weismainer mit der Nachricht, dass im Landkreis die Stationierung eines Katastrophenschutzfahrzeuges „Dekon P“ vorgesehen ist. Innerhalb kürzester Zeit war der Standort Weismain beschlossen. Künftig spielt dieses Fahrzeug, eine wichtige Rolle im Konzept der Feuerwehr Weismain und sogar auf Landkreisebene.
Die Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ haben 25 Aktive in 4 Gruppen erfolgreich abgelegt, berichtete Bauer.
Die Wehr musste zu 100 Einsätzen ausrücken, welche sich aus 11 Brandeinsätzen, 34 technischen Hilfeleistungen, 21 Fehlalarmen und 34 Sicherheitswachen zusammensetzten. Als besondere Einsätze erwähnte Bauer den Brand an der Photovoltaikanlage in Wonsees, den Gebäudebrand in Spiesberg und den Brand eines Industriegebäudes in Altenkunstadt, zu dem man den großen Vorteil nutzen konnte, selbst eine zuverlässige Wasserversorgung aufbauen zu können.
Die Tagesverfügbarkeit ist mit 26 Einsatzkräften, von denen immer mit mindestens 15 gerechnet werden kann, nach wie vor konstant hoch.
Es wurden 24 Hauptübungen, teils mit Atemschutz integriert, 9 Übungen zur Leistungsprüfung, 1 Übung der THL-Sondergruppe und diverse Trainings für Absturzsicherung und Maschinisten mit hervorragender Beteiligung abgehalten.
Die zahlreichen besuchten und abgehaltenen Lehrgänge auf Landkreisebene und an der Feuerwehrschule zeigen den hohen Stellenwert der Ausbildung. Zwei Aktive legten den Feuerwehrführerschein ab.
Neben Kommandantensitzungen auf Stadt- und Landkreisebene fanden Gespräche mit dem Bürgermeister, Einsatznachbesprechungen und Gruppenführersitzungen statt. Alleine zur Planung der Einführung des neuen Katastrophenschutzfahrzeuges „Dekon P“ und der Tragkraftspritzenfahrzeuge (TSF-W) für die Ortsteile traf man sich zehn Mal, unter anderem bei der Regierung von Oberfranken.
Die Weismainer Wehr verfügt, so Bauer, aktuell über 74 Aktive, davon 36 Atemschutzgeräteträger, 13 Gruppenführer, 4 Zugführer und 3 Betreuerinnen der Kinderfeuerwehr. Erfreut zeigte er sich darüber, dass 5 Bauhofmitarbeiter erfolgreich integriert werden konnten.
Neben einer Wärmebildkamera wurden ein Tablet, Schutzkleidung und neue Helme angeschafft.
Die lange geforderte Ersatzlösung für den Jugendraum konnte Mitte des vergangenen Jahres umgesetzt werden. Den Jugendlichen stehen nun als Übergangslösung Container zur Verfügung.
Im Rahmen der Wettbewerbe beglückwünschte er die Jugend zu ihrem Erfolg am Jugendleistungsmarsch, den Erwachsenen zu der guten Platzierung bei den Leistungsmärschen Ober- und Mittelfranken und der Wettkampfgruppe für die bestandenen Abzeichen bei den Grenzlandmeisterschaften in Luxemburg. Ein großes Lob zollte Bauer den Aktiven, die sich den Anforderungen des Feuerwehr-Fitness-Abzeichens gestellt haben.
Ein besonderer Dank galt dem KBI a.D. Gert Bauer für 26 Jahre Führungsarbeit im Feuerwehrwesen.
In seinem Jahresrückblick gab Jugendwart Roland Dauer den Anwesenden einen Überblick über die Jugendgruppe, die aktuell aus 20 Mitglieder mit 16 Jungen und 4 Mädchen mit einem Durchschnittsalter von 17 Jahren besteht. Von der Kinderfeuerwehr Weismainer Löschkids konnte als erster Nico Till in die Jugendfeuerwehr überführt werden. Mit Christoph Sommer wurde die zweite Neuaufnahme vollzogen.
Die Jugend traf sich zu 93 Veranstaltungen, die sich aus Übungen, feuerwehrtechnischer Ausbildung und allgemeiner Jugendarbeit wie z.B. dem Faschingswagenbau, der Fackelwanderung, einem DVD-Abend oder einem Berufsfeuerwehrtag zusammensetzten. Der Zeiteinsatz betrug insgesamt 182 Stunden, wovon 116 in die Ausbildung flossen.
Die Jugendwarte leisteten zusätzlich für Besprechungen, Versammlungen oder Ausbildungen 125 Stunden und 258 Stunden auf überörtlicher Ebene.
11 Jugendliche bestanden die Prüfung des Jugendleistungsabzeichens. Die Deutsche Jugendleistungsspange legten 8 Jungfeuerwehrleute erfolgreich ab.
Anlässlich des Kreisjugendleistungsmarsches, der in Altenkunstadt stattfand, nahmen aus Weismain 6 Gruppen teil. Die Gruppe Weismain 1 gewann den Wettbewerb gefolgt von Weismain 2 auf Platz 3 und Weismain 3 auf Platz 27. Der erste Platz konnte das vierte Mal in Folge verteidigt werden, lobte Dauer. Am darauffolgenden Bezirksjugendleistungsmarsch in Pressig belegte man die Ränge 10 und 30.
Den Wissenstest legten 23 und die Jugendflamme 9 Mitglieder erfolgreich ab, berichtete Dauer.
Nach einer Vorschau auf die Termine des laufenden Jahres betonte der Jugendwart, wie wichtig es ist, neue Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern und zu gewinnen.
Abschließend dankte er den weiteren Jugendwarten, Jugendbetreuern und Helfern für die geleistete Arbeit und das gezeigte Engagement. Der Stadtverwaltung dankte Dauer für die finanzielle Unterstützung und Bereitstellung der Ausrüstung und Schutzkleidung.
Bernd Keilholz gab in seiner Funktion als Atemschutzgerätewart einen Überblick über Einsatzgeschehen, Übungsbetrieb, Neuanschaffungen und Personalstärke.
Aktuell kann man auf eine gute Basis von 47 ausgebildeten Geräteträgern bauen, auf die man stolz sein kann. Keilholz spornte besonders die jungen Nicht-Geräteträger an, einfach mal bei einer Atemschutzübung teilzunehmen.
Klamert Lukas berichtete von den Aktivitäten der Kinderfeuerwehr „Weismainer Löschkids“, die vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde. Mit nun 23 angemeldeten Kindern, die von 8 Betreuern geführt werden, hat man ein gutes Fundament geschaffen. Klamert zeigte sich stolz, das mit Nico Till erstmals ein Mitglied in die Jugendfeuerwehr übernommen werden konnte. In diesem Jahr werden es sogar 4 sein.
Insgesamt sind die Löschkids im Aufwind: „Ich muss sagen, es geht immer besser voran“, so Klamert wörtlich. Die Kids trafen sich 10 Mal. Neben Wasserübungen besuchte man die Polizeiinspektion in Lichtenfels oder bekam von einer örtlichen Brandschutzfirma die Funktion verschiedener Feuerlöscher erklärt. Ein Highlight war der landkreisweite Ausflug der Kinderfeuerwehren in den Nürnberger Tiergarten.
Der für den Fachbereich Absturzsicherung zuständige Gabriel Dauer gab einen Überblick über Mitglieder- und Ausbildungsstand der Sondergruppe. Mit 5 ausgebildeten Kräften und einem Ausbilder steht die Wehr in dem Bereich auf einem soliden Fundament. Er bedauerte, dass man, bedingt durch einen Umzug, einen Kameraden verloren hat.
Die Festausschuss-Mitglieder Bernd Keilholz, Roland Dauer und Markus Dück gaben einen Überblick über den aktuellen Stand der Planungen für das 150jährige Jubiläum im nächsten Jahr. Die Aufnahme der Festschrift-Gruppenbilder ist für Ende Mai geplant. Der genaue Termin wird kurz nach Ostern über eine Einladung bekannt gegeben.
In seinem Bericht stellte der altgediente Kassier Georg Krapp den Anwesenden eine positive Bilanz vor. Die Kassenprüfer bescheinigten ihm eine einwandfreie Kassenführung.
In seinem Grußwort übermittelte Bürgermeister Udo Dauer die Grüße des Stadtrates und der Sachbearbeiter für das Feuerwehrwesen. Er zeigte sich beeindruckt von den Zahlen, die für sich sprechen und zum Nachdenken Anlass geben. Oft, so der Bürgermeister, werde verkannt, was alles dahintersteckt. Er selbst weiß das Engagement zu schätzen und drückte mehrmals seinen Dank aus. Dauer lobte die Weismainer als eine der best aufgestellten Feuerwehren im Landkreis.
Kreisbrandinspektor Ottmar Jahn gab einen Überblick über den aktuellen Umsetzungsstand der Feuerwehrbedarfsplanung im Landkreis, welche er als Erfolg in der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Kommunen lobte.
Die Projekte Digitalfunk und ICE-Tunnel nehmen aktuell einen breiten Raum ein, so Jahn. Besonders betonte der Kreisbrandinspektor, das Ehrenamt, dass in diesen Bereichen die Aufgaben übernommen hat.
Bezüglich der Aufgabenverteilung im östlichen Landkreis ist man gut aufgestellt. Hier ist in der Vergangenheit gute Vorarbeit geleistet worden. So ist die Feuerwehr Weismain auf Starkwetterereignisse und lange Schlauchstrecken spezialisiert, während sich die Nachbarwehr Altenkunstadt mit dem speziell angeschafften Gerätewagen um das Thema Atemschutz bei Einsätzen kümmert.
Abschließend berichtete er über das Lehrgangsangebot des Landkreises und warb dafür, dies auch aktiv wahrzunehmen.
Der für das Stadtgebiet zuständige Kreisbrandmeister Matthias Müller bedankte sich für die geleistete Arbeit des Vorjahres und großartige Unterstützung der Ortsteilwehren.
Heutzutage, so Müller, werde professionelle Hilfe erwartet. In diesem Zusammenhang verwies er auf die neu eingeführten Alarmierungseinheiten, welche die Erwartungen an die Personalkapazitäten erfüllt haben. Optimierungsbedarf ist jedoch weiterhin vorhanden.
Die Übergangsfrist bis zur Einführung der Rauchmelderpflicht im Freistaat endet zum Jahresende, so der Kreisbrandmeister. Bis dahin muss jeder Haushalt gemäß den gesetzlichen Regelungen mit Rauchmeldern ausgestattet sein.
Er wies auf den Stadtfeuerwehrtag am 29. und 30. Juli in Seubersdorf hin, der mit der Einweihung des Feuerwehrgerätehauses verbunden sein wird.
Zum Ende der Versammlung bedankte sich Vorsitzender Roland Säum nochmals bei allen Helfern und schloss die Versammlung mit den Worten „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr!“.
Neuaufnahmen:
Neu in die Wehr aufgenommen wurden
- Lukas Kapser
- Mario Sittig
Ehrungen:
10 Jahre aktive Mitgliedschaft:
- Lukas Klamert
- Florian Säum
20 Jahre aktive Mitgliedschaft:
- Andreas Keilholz
30 Jahre aktive Mitgliedschaft:
- Georg Krapp
Abzeichen Jugendflamme
Mit dem Abzeichen der Jugendflamme wurden ausgezeichnet:
- David Dauer
- Helena Fischer
- Jakob Fischer
- Christian Kapser
- Jan Klamert
- Jonas Säum
- Daniel Schöne
- Nadine Tempel